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                Basellandschaftliche Zeitung 21.01.2009Von Daniel Haller
 Die 
                rechtsextreme «Partei national orientierter Schweizer» 
                (Pnos) hat zwar am Wochenende eine Sektion Basel gegründet, 
                hält sich jedoch bedeckt.  Daniel 
                Haller Die Presse war zur Gründungsversammlung der Pnos Sektion 
                Basel, die am Wochenende in Gelterkinden stattfand, nicht eingeladen. 
                Ihr Vorsitzender Philippe Eglin gibt an, es seien 70 Personen 
                anwesend gewesen. Wieviele davon aus Basel oder dem Baselbiet 
                stammen, könne er nicht sagen. Die Zahl der Mitglieder der 
                Pnos-Sektion sei geheim und zudem habe er keine Zeit für 
                weitere Auskünfte, da er durch die politische Arbeit unter 
                Stress stehe.
 Weichspüler 
                im Programm  In 
                ihren Zielen greift gemäss Gründungsflugblatt die neu 
                gegründete Sektion populäre Themen aus den Bereichen 
                Natur- und Umweltschutz oder der Familienpolitik auf. Die Forderung 
                nach Erhöhung der Direktzahlungen begründet die Partei 
                wie folgt: «Die Bauern stellen die Grundlage dieses Landes 
                dar und dürfen deshalb nicht der kapitalistisch (sic!) Marktwirtschaft 
                ausgesetzt werden.» Hartes Durchgreifen fordert die Pnos 
                für die Stadt: «konsequente Anwendung des Wegweisungsartikels». 
                Law and Order ergänzt sie durch Nationalismus und Apartheid: 
                «Trennung der Schulklassen in Schweizer und Fremdsprachige». 
                Drogen-, Migrations- und Asylpolitik will die Pnos mit Repression 
                betreiben.  So 
                kommt das Sektions-Programm zwar am äussersten rechten Rand, 
                aber gesitteter daher, als man erwarten würde, denn Prozesse 
                wegen Raufhandels, Sachbeschädigung und Landfriedensbruchs 
                kennzeichnen die Geschichte der Pnos, deren nationales Hauptquartier 
                bis vor wenigen Jahren in Liestal lag. Und am 28. Januar werden 
                sich zwei aktuelle und drei ehemalige Mitglieder des Parteivorstands 
                vor dem Bezirksgericht Aarau wegen antisemitischem Propagandamaterial, 
                nationalsozialistisch geprägten Punkten im Parteiprogramm, 
                Rassendiskriminierung und kollektiver Schmähung der Ausländer 
                verantworten müssen. Zu den Angeklagten gehört auch 
                Denise Friederich, die in Gelterkinden an der Gründungsversammlung 
                der Sektion Basel › sozusagen in eigener Sache › zum 
                Antirassismusartikel sprach.  «Auseinandersetzung 
                suchen»  Von 
                der Basler Pnos-Website landet man mit zwei Klicks bei Angeboten 
                wie der CD «Politischer Soldat» der deutschen Band 
                «Stahlgewitter». Ein Buch wird mit «Seit 2000 
                Jahren herrscht nun der orientalische Jesus Christus als Surrogat 
                der jüdischen Religion über Europa» angepriesen. 
                Und ein CD-Titel wie «Faustrecht. Das Recht zu hassen» 
                dürfte die Befindlichkeit vieler Pnos-Mitglieder beschreiben. 
                 «Es 
                handelt sich um eine Mikropartei, die man nicht überbewerten 
                darf, aber ernst nehmen muss», bewertet Samuel Althof von 
                der «Aktion Kinder des Holocaust», die Pnos. Die verbale 
                Entschärfung des Programms entspreche der von der deutschen 
                NPD übernommenen Strategie, trotz rechtsextremen Inhalts 
                Akzeptanz in der Bevölkerung zu suchen. Deshalb sei die Pnos 
                dazu übergegangen, Gewalt zu vermeiden, wenn sie sich als 
                politisch nachteilig erweise. «Trotzdem stehen tiefster 
                Rassismus und Demokratiefeindlichkeit dahinter.»  Man 
                dürfe die Pnos aber nicht als Nazis dämonisieren: «Dies 
                würde die Verbrechen des Nationalsozialismus verniedlichen 
                und zugleich die von der Pnos ausgehende punktuelle Gefahr übersteigern.» 
                Stattdessen plädiert Althof für eine sachlich-logische 
                Auseinandersetzung. 
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