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  Melde- und Beratungsstelle für antisemitische Vorfälle
 
  
 

Was ist Antisemitismus? Definition nach Helen Fein

„Antisemitismus ist eine dauerhafte latente Struktur feindlicher Überzeugungen über Juden als Kollektiv. Er manifestiert sich individuell in Einstellungen, kulturell als Mythos, Ideologie, Folklore und Symbolik. In Handlungen zeigt er sich als soziale oder gesetzliche Diskriminierung von Juden und politische Mobilisierung gegen sie sowie in kollektiver oder staatlicher Gewalt. Diese sind darauf angelegt oder resultieren darin, dass Juden als Juden entfernt, vertrieben oder vernichtet werden“. (Aus dem Englischen übersetzt von Prof. Ekkehard-W.Stegemann)

Helen Fein, Dimensions of Antisemitism: attidudes, Collective Accusations and Actions, in: H. Fein, The Persisting Question, Berlin und New York 1987, 67.

Die Meldestelle ist offen für alle Menschen: Betroffene, Beobachter und Fachpersonen.
Hier erhalten Sie Begleitung, Beratung und Unterstützung im Umgang mit Erfahrungen von antisemitisch motivierten Vorkommnissen oder Übergriffen.

Die AKdH nimmt die Bedürfnisse der Opfer ernst.

In manchen Fällen wünschen Opfer anonym bleiben zu können, auch um eine mögliche Publizität des Ereignisses selbst zu vermeiden. Die AKdH schützt diese Bedürfnisse und behandelt Ihre Informationen vertraulich.

Opfer antisemitischer Vorkommnisse werden ermutigt, Ihre Erfahrungen der Polizei zu rapportieren. In Fällen, in welchen dies dem Opfer nicht möglich ist, kann dies von der AKdH in einem vermittelnden Sinn übernommen werden.

Die AKdH unterstützt Opfer bei einer allfälligen Strafanzeige und in der Beziehung zu Polizei und Behörden.

Die Melde- und Beratungsstelle für antisemitische Vorfälle ist zudem ein Erhebungsinstrument mit welchem antisemitische Vorfälle, nach definierten Kriterien (siehe weiter unten) statistisch erfassen werden.


Telefonisch erreichen Sie uns unter dieser Telefonnummer:

061 413 80 78

Schriftlich erreichen Sie uns hier:

Aktion Kinder des Holocaust
Postfach 413
CH 4142 Münchenstein
Schweiz

Statistik der bei der akdh gemeldeten und bearbeiteten antisemitischen Vorfalle
 
2009: 32. Der grösste Teil der Vorfälle bezieht sich auf Antisemitismus im Internet, 1 Vorfall Gewalttätiger Antisemitismus
2010: 12. aktuell in diesem Jahr bei der akdh gemeldete antisemitische Vorfälle

 


 

Kategorien antisemitischer Vorfälle:

1. Extreme Gewalt
Jeder Angriff auf Leib und Leben.
Jeder physische Angriff auf Menschen, der nicht potentiell lebensbedrohlich ist.

2. Zerstörung, Sachbeschädigung und Entweihung von Eigentum
Jede physische Attacke, die sich gegen Eigentum jüdischer Gemeinden, Institutionen richtet

3. Drohungen
Umfasst nur eindeutige antisemitische Drohungen, ob verbal oder schriftlich.
Hausfriedensbruch und Nötigung

4. Beleidigendes Verhalten
- Gezielte Telefonanrufe, Briefe oder E-Mails
- Antisemitischen Massenaussendungen.
- Antisemitisches Graffitis
- Antisemitische Veröffentlichungen im Internet
- Antisemitische Beschimpfungen
- Religiöse antijüdische Übergriffe

 

Weg schauen ist keine Lösung.
Antisemitismus darf nicht im Verborgenen bleiben.
Wir beobachten, konfrontieren, deeskalieren und bearbeiten antisemitische Gewalt.

 


© Aktion Kinder des Holocaust