| Enquete-Kommission 
              in Frankreich: Anthroposophie eine Sekte Französische Waldorfschulen 
              von Schliessung bedroht? 24. Juni 1999
 Am 10. Juni 1999 veröffentlichte die französische Enquete-Kommission 
              ihren "Bericht No.1687" mit dem Titel "Die Sekten 
              und das Geld". Danach gilt, im Gegensatz zu dem bis zu diesem 
              Zeitpunkt gültigen Bericht des Jahres 1995, auch die Anthroposophie 
              in Frankreich als Sekte.
 Der Bericht führt neben der anthroposophischen Bewegung neuerdings 
              auch die Vereinigungen des französischen "Rosenkreuzer-Ordens", 
              der Vereinigung "Prima Verba", der "Au Cur de la 
              Communication (ACC)" und "Stop au Cancer" als Sekten 
              auf.
 In dem Bericht, der unter anderem auch die "Zeugen Jehovas", 
              die "Moon-Sekte" und "Scientology" mit der Anthroposophie 
              in eine Reihe stellt, liegt der Schwerpunkt der Kritik vor allem 
              auf den Formen der Selbstfinanzierung der unterschiedlichen Gruppierungen. 
              Die Kommission erwähnt im Zusammenhang mit der "dubiosen" 
              anthroposophischen Bewegung insbesondere die "Nouvelle Economie 
              Fraternelle" und nennt hier Beträge in zweistelliger Millionenhöhe 
              (Franc), die der anthroposophischen Bewegung in Frankreich durch 
              diese wirtschaftliche Organisationsform, welche man als eine "sehr 
              viel höher als zum Beispiel bei den Zeugen Jehovas entwickelte 
              Form der Finanzierung" einschätzt, bereits seit 1994 in 
              rechtlich fragwürdiger Weise zugeflossen seien. Dabei gehe 
              die Gefahr in erster Linie von den "globalisierenden" 
              Tendenzen der Bewegung aus, deren wirtschaftliche Praktiken als 
              sektenähnliche Tätigkeit eingestuft wird. Vergleichbare 
              Strukturen liessen sich unter anderem auch bei der "Scientology" 
              finden, so der Bericht.
 Neben den finanziellen Aspekten trifft jedoch vor allem die Waldorfpädagogik, 
              aber auch die anthroposophische Medizin die Kritik der Kommission. 
              Die nationale Behörde für Erziehungsfragen habe bereits 
              mehrfach auf die sektenartigen Strukturen innerhalb der Waldorfschulen 
              hingewiesen und weitergehende Schritte angemahnt. Neben den pädagogischen 
              Sachfragen werden auch in diesem Zusammenhang wieder Strukturen 
              der gemeinschaftlichen Finanzierung als problematisch angeprangert, 
              da diese "reguläre" Finanzierungsmethoden auf rechtlich 
              strittige Weise unterlaufen.
 Die unmittelbaren Folgen für die Situation der französischen 
              Waldorfschulen bleiben aufgrund des noch jungen Urteils vorerst 
              ungewiss. Im Hinblick auf das Gewicht des Urteils der Enquete-Kommission 
              sind jedoch weitere Schritte von Seiten der französischen Regierung 
              zu erwarten. In den einschlägigen Diskussionsforen des Internets 
              hat das Urteil bereits rege Debatten erregt.
 Quelle: http://www.forum-anthroposophie.com/nachrichten.htm siehe auch: Ist die Anthroposopie eine Wissenschaft?
 Französisches 
              Gericht: Anthroposophische Bewegung keine Sekte
 
 
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