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akdh buchtip: erinnerungen der opfer an den holocaust


Die Entwurzelten
Dorit B. Whiteman
Gebundene Ausgabe (1995)
Verl. Böhlau, Köln
ISBN: 3205981367


Ich wollte immer glücklich sein
Das Schicksal eines jüdischen Mädchens im Zweiten Weltkrieg.
Edith Velmans-van-Hessen

Gebundene Ausgabe - 310 Seiten (1999)
Zsolnay, Wien; ISBN: 3552049304

"Brauchen wir noch ein weiteres Erinnerungsbuch an den Holocaust?" fragt Carol Angier im The Spectator und beantwortet die Frage mit: "Ja, in der Tat. Dieses Thema gehört zum Wesen des Menschssein..." Der Holocaust ist das schwarze Nichts in der Geschichte des jüdischen Volkes, daß immer vorhanden sein wird und nicht zum Vergessen gemacht ist. Es ist Mahnmal für das, wozu der Mensch in der Lage ist und nur das Vergessen kann dazu führen, daß solche Dinge wieder geschehen können. Deshalb muß die Frage von Algier, die schon oft gestellt wurde, unbedingt mit "Ja." beantwortet werden.

Scheinbar voneinander unabhängige Schicksale von Menschen fügen sich hier zusammen. Als Edith 1950 ihre Zwillinge zur Welt bringt, liegt neben ihr Miep Gies mit ihrem gerade geborenen Sohn Paul. Miep war es, die die Tagebücher der Anne Frank verwahrt hatte in Amsterdam. Auch Edith führte seit 1938 ein Tagebuch, in Den Haag.

Im Gegensatz zu Anne Frank gelang ihr das Untertauchen und sie wurde nicht verraten. Sie überlebte in einer Familie von Freunden unter falschem Namen. Inzwischen in Amerika lebend, beschließt sie nach fünfzig Jahren, ihre Tagebücher und Briefe hervorzuholen und ihre Geschichte zu erzählen: Wie sie aus Deutschland in die Niederlande flüchtete, wie ihr "unheilbar optimistischer" Bruder Jules das Untertauchen organisierte, wie sie bei ihrer Pflegefamilie eine neue Schwester fand und neben einem Zwangseinquartierten deutschen Offizier leben mußte, die unendlichen Monate des Krieges, der nicht enden wollte, gefährliche Augenblicke, in denen ihr Leben am seidenen Faden hing und endlich die Befreiung, mit der die Angst versiegt und großem Leid Platz macht, weil sie entdecken muß, daß sie fast ihre ganze Familie verloren hat.

"Schau in die Sonne, dann fallen die Schatten hinter dich." antwortete ihre Mutter, als sie sie nach Sinnsprüchen fragte. Zum Glück ist auch Edith unheilbar optimistisch. Trotz aller grausamen Schicksalsschläge beschließt sie, ein neues glücklicheres Leben zu beginnen. Auch wenn die Autorin sagt, daß Annes Tagebuch bestimmt bewegender ist als ihr Buch, weil Anne gestorben ist, so ist ihr Buch doch mutmachender als Annes und wie wichtig für den Glauben an das Leben, daß es auch solche Bücher gibt, in denen es nicht nur einen Weg hinein, sondern auch wieder hinaus gibt aus Verdammnis und Hölle.
Daphne von Unruh





Kinderjahre
Jona Oberski
Gebundene Ausgabe - 142 Seiten (1999)
Verl. Pendo, Zürich; ISBN: 3858423521

"Kinderjahre" ist eines der ganz wenigen authentischen literarischen Zeugnisse eines Überlebenden, der als kleines Kind in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten inhaftiert war. Jona Oberski beschreibt in diesem außergewöhnlichen Buch die Erlebnisse eines jüdischen Jungen zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr, der während der deutschen Besatzung der Niederlande zusammen mit seinen Eltern deportiert wurde. Eindringlich wie "Das Tagebuch der Anne Frank" - anrührend wie "Das Leben ist schön".


Romeks Bruder
Erinnerungen eines Holocaust-ÜberlebendenDavid Faber,223 S., Verl. DTV
ISBN: 3-423-30761-7

Im Sommer 1939 war die Welt für den kleinen David noch in Ordnung. Doch bald darauf, mit der deutschen Besetzung Polens, wurde alles anders. Wie durch ein Wunder überlebte David als einziger seiner Familie die Mordaktionen. Es folgte eine grauenvolle Odyssee durch verschiedene Arbeits- und Konzentrationslager – ständiger Todesangst, entsetzlichen Grausamkeiten und fortwährenden Entbehrungen ausgesetzt. Das Andenken an seinen bewunderten Bruder Romek, der im Widerstand gewesen war und von den Nazis vor seinen Augen ermordet wurde, gab dem Jungen die Kraft zu überleben. Erst 25 Jahre nach seiner Befreiung war er in der Lage, über seine Leidenszeit zu sprechen. Aus seinem Bericht entstand dieses Buch, ein anrührendes Zeugnis gegen das Vergessen und eine Mahnung zum entschlossenen Widerstand gegen jegliche Inhumanität. David Faber, geboren 1927 in Novy Sacz/Polen, wanderte nach seiner Befreiung 1945 nach England aus. Später übersiedelte er mit Frau und Sohn in die USA und lebt heute in San Diego.



Buch der Agonie

Das Warschauer Tagebuch des Chaim A. Kaplan
Hrsg. Abraham I. Katsch, ca. 400 Seiten, Verl. Jüdischer Verlag, 1999
ISBN 3-633-54161-6

Am 1. September 1999 jährt sich zum sechzigsten Mal der Überfall deutscher Truppen auf Polen. Mit jenem Tag beginnt das Warschauer Tagebuch von Chaim Kaplan. Er schildert die Wochen der Besetzung, den herrschenden Antisemitismus in der polnischen Bevölkerung, die täglich anwachsenden Repressionen gegenüber der jüdischen Bevölkerung, die Einsetzung eines "Judenrates", die Errichtung des Warschauer Ghettos mit einer eigenen jüdischen Polizei.
Ende 1943 wird Kaplan, der Chronist des Ghettos, vermutlich in Treblinka umgebracht. Seine letzte Eintragung vom 4. August 1942 schliesst: Wenn mein Leben endet, was soll aus meinem Tagebuch werden?"

"Eine Welt, die ihre Wirklichkeit verloren hatte …"

Jüdische Überlebende des Holocaust in der Schweiz
Hrsg. Raphael Gross, Eva Lezzi und Marc R. Richter, Verl. Limmat, 1999,
ISBN 3-85791-336-3

Neben der individuell erlittenen Diskriminierung, den Erfahrungen im Versteck oder Konzentrationslager, bei der Zwangsarbeit oder auf der Flucht, zeugen ihre Erinnerungen von der kollektiven Verfolgung und Ermordung des jüdischen Volkes. Zugleich zeigen die Interviews, wie Überlebende in ihren Berufen, den neu gegründeten Familien, der Kunst oder in religiösen wie politischen Verpflichtungen einen Weg finden mussten, mit dem Holocaust weiterzuleben.

Dachauer Hefte, Nr. 15, November 1999,
KZ-Aussenlager- Geschichte und Erinnerung
ISSN 0257-9472

Aus dem Editorial:
(...) Der Struktur und dem System der Aussenlager sind Beiträge gewidmet, die am Beispiel von Neuengamme, Mauthausen und Dachau das Verhältnis von Stammlager und Filialen, deren Position gegenüber der Alltagswelt, gegenüber Kommunalverwaltungen und der Bevölkerung beschreiben. Die Mehrzahl der Beiträge dieser Ausgabe ist aus Vorträgen hervorgegangen, die im März 1999 auf Einladung der Dachauer Hefte stattfand. Für die Förderung dieser Veranstaltung danken wir der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit sehr herzlich.
Kuriositäten wie das Entomologische Institut der SS und die Allacher Porzellanmanufaktur, beide aus Obsessionen des Reichsführers SS Himmler hervorgegangen, gehören ebenso in das System der KZ-Kommandos wie die grossen Aussenlager. Die Insektenforschung in Dachau und die Erzeugung von "Julleuchtern", Vasen und Porzellanfiguren durch Ausbeutung von Häftlingsarbeit sind hier zum ersten Mal im Zusammenhang dargestellt.
Die Erinnerung der ehemaligen Häftlinge bildet den Kern aller Historiographie zu den Konzentrationslagern. Die Texte von Francois Bertrand über den Todeszug aus Buchenwald im Frühjahr 1945, von Anton Jez über den Stollen in Überlingen am Bodensee, von Ernest Koenig über Sklavenarbeit in Blechhammer sind, wie der Beitrag zur traumatisierenden Erfahrung jüdischer Zwangsarbeiterinnen in schlesischen Lagern, wichtige Bausteine zur Geschichte der Verfolgung, der die Dachauer Hefte, mit dieser Ausgabe im 15. Jahr gewidmet sind.
Wolfgang Benz, Barbara Distel

Aus dem Inhalt:

Wolfgang Benz: Die Allgegenwart des Konzentrationslagers
Francois Bertrand: Der Todeszug nach Dachau
Albert Knoll: Die Porzellanmanufaktur München-Allach
Monika Schmidt: Zwangsarbeit und Lagerhaft als lebenslanges Trauma
Barbara Distel: KZ-Kommandos an idyllischen Orten - Dachauer Aussenlager in Österreich
Carala Fings: "Not kennt kein Gebot" - Kommunalverwaltung und KZ-Aussenlager
Gabriele Hammermann: Die Aussenlager um Mühldorf

Ich trug den gelben Stern
Inge Deutschkron
Taschenbuch - 197 Seiten (1997)
Verl. DTV, Mchn.
ISBN: 3423300000

Inge Deutschkron beschreibt in ihren Erinnerungen, wie sie als Jüdin in Berlin versteckt die Zeit der Nationalsozialisten überlebte. Als diese an die Macht kommen, ist die Autorin elf Jahre alt. Sie beschreibt zunächst ihre Kindheit in dieser Zeit und was die schrittweise Entrechtung der deutschen Juden für ein Kind oder eine Jugendliche individuell bedeutete, und dann, wie sie als junge Erwachsene untergetaucht in verschiedenen Verstecken vor der Deportation gerettet wird und den Krieg überlebt. Sie versteckt sich zusammen mit ihrer Mutter, geht aber die ganze Zeit über unter falscher Identität weiter arbeiten. Sie versucht die ganze Zeit über, ihr Leben so „normal" wie möglich zu gestalten, indem sie etwa nach Kriegsbeginn entgegen der Vorschriften weiter ins Kino oder Theater geht. Immer wieder droht Inge Deutschkron und ihrer Mutter, daß sie entdeckt werden, immer wieder müssen sie daher das Versteck wechseln. Die Autorin vermittelt dem Leser äußerst authentisch, wie das Leben einer Jüdin, die versteckt das nationalsozialistische Deutschland überlebte, sich gestaltete, und vermag es, ein Stück weit die Atmosphäre der Angst, der Bedrohung und des Terrors zu vermitteln.

Mein Leben nach dem Überleben
Inge Deutschkron
Taschenbuch - 381 Seiten (1995)
Verl. DTV, Mchn.
ISBN: 342330460X




 


Gästebuch
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