Die Arbeitsvorgänge in den Krematorien von Auschwitz-
Birkenau waren ökonomisch und rationell organisiert. Die SS
teilte die Häftlinge des Sonderkommandos im Bereich der
Gaskammern und Verbrennungsanlagen in mehrere Gruppen
ein. Die Häftlinge der ersten Gruppe erwarteten die
Opfer in den Entkleidungsräumen und waren gezwungen
— gelegentlich auch durch ablenkende und täuschende
Erklärungen — dafür zu sorgen, dass sich die Menschen zügig
entkleideten. Diese Häftlinge sammelten danach auch die
abgelegten Kleider und Besitztümer der Opfer, säuberten die
Entkleidungsräume und bereiteten diese zur Aufnahme
eines neuen Transports vor.
Eine zweite Arbeitsgruppe musste nach dem Vergasungs-
vorgang die Leichen aus den Gaskammern schleppen
und zu den Öfen des Krematoriums oder den Verbrennungs-
gruben befördern. Darüber hinaus mussten sie die
Gaskammern reinigen.
Eine dritte Gruppe von Häftlingen war gezwungen, den Toten
die Goldzähne zu ziehen und die Haare abzuschneiden.
Eine weitere Arbeitsgruppe musste die Leichen dann in die
Öfen des Krematoriums schieben.

Schließlich mussten Häftlinge des Sonderkommandos die
Asche der Ermordeten entsorgen und somit die letzten
Spuren der Vernichtung beseitigen.
"Wir lebten wie auf einem anderen Planeten" — so versucht
einer der Überlebenden, die gespenstische Atmosphäre, die im
Sonderkommando herrschte zu beschreiben. Auf einem
Planeten auf dem es normal war, dass sich täglich tausende
lebendige Menschen in kürzester Zeit in nichts als Rauch
und Asche verwandelten.


      
    Zeichnung von David Olère ehem. Mitglied des      Sonderkommandos im  Krematorium III.

   

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